Probleme bei Trennung

Trennung nicht verheirateter Paare: Ablauf und mögliche Konsequenzen

Die Trennung eines nicht verheirateten Paares ist rechtlich weniger komplex als die Scheidung von Ehepartnern. Dennoch gibt es einige Aspekte, die beachtet werden müssen, insbesondere wenn gemeinsame Kinder, gemeinsames Vermögen oder ein Mietvertrag im Spiel sind. Hier ein Überblick über die wichtigsten Punkte und möglichen Konsequenzen:

1. Gemeinsamer Wohnraum

Wenn beide Partner in einer gemeinsam gemieteten Wohnung leben, stellt sich die Frage, wer bleiben kann und wer auszieht. Der Mietvertrag bleibt bestehen, solange nicht beide Partner eine einvernehmliche Änderung vereinbaren oder der Vermieter einer Vertragsänderung zustimmt. Zieht einer aus, bleibt er in der Regel weiterhin haftbar für die Miete, wenn er im Vertrag bleibt. Eine rechtzeitige Klärung mit dem Vermieter ist daher ratsam.

2. Gemeinsames Vermögen

Im Gegensatz zu verheirateten Paaren, bei denen im Fall einer Scheidung der Zugewinnausgleich gilt, behalten nicht verheiratete Paare ihr jeweils eigenes Vermögen. Das bedeutet: Wer etwas gekauft oder bezahlt hat, dem gehört es grundsätzlich auch nach der Trennung. Bei gemeinsam angeschafften Gütern, wie z. B. Möbeln, Autos oder Haustieren, sollte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Kann keine Einigung erzielt werden, bleibt nur der Gang vor Gericht.

3. Unterhaltspflichten

Nicht verheiratete Paare haben nach der Trennung grundsätzlich keinen Anspruch auf Partnerunterhalt. Eine Ausnahme besteht jedoch, wenn ein Partner während der Beziehung die Betreuung gemeinsamer Kinder übernommen hat und dadurch finanziell benachteiligt ist. In solchen Fällen kann ein Anspruch auf Betreuungsunterhalt bestehen, der sich nach dem Einkommen des unterhaltspflichtigen Partners richtet.

4. Kinder und Sorgerecht

Bei gemeinsamen Kindern bleibt das gemeinsame Sorgerecht auch nach der Trennung bestehen, sofern es vor der Trennung bestand. Die Eltern müssen sich darauf einigen, wie die Betreuung und der Umgang organisiert werden. Kann keine Einigung erzielt werden, kann ein Familiengericht eingeschaltet werden. Der Elternteil, bei dem das Kind lebt, hat in der Regel Anspruch auf Kindesunterhalt durch den anderen Elternteil, dessen Höhe sich nach der Düsseldorfer Tabelle richtet.

5. Emotionale und soziale Aspekte

Neben den rechtlichen und finanziellen Fragen können Trennungen emotional belastend sein. Gemeinsame Freundschaften und soziale Netzwerke können in Mitleidenschaft gezogen werden. Besonders wichtig ist es, in dieser Zeit klar zu kommunizieren, respektvoll miteinander umzugehen und, falls nötig, Unterstützung durch Dritte wie Mediation oder Therapie in Anspruch zu nehmen.

 

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